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Stecklinge ziehen: 6 verschiedene Möglichkeiten

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Von fast allen Zimmerpflanzen kann man Stecklinge ziehen, um sie zu vermehren. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Welche Methode am besten geeignet ist, hängt von der Art der Pflanze und deinen persönlichen Vorlieben ab. Lies weiter, entdecke 6 Möglichkeiten zur Vermehrung von Zimmerpflanzen und probier es aus!

Wann kann man stecklinge von Zimmerpflanzen ziehen?

Für alle Zimmerpflanzen gilt: Stecklinge zieht man vorzugsweise während der Wachstumsperiode, denn dann schlägt eine Pflanze am schnellsten Wurzeln und du hast die größte Chance auf Erfolg. Die Wachstumsperiode ist der Zeitraum, in dem die Pflanzen aktiv wachsen. Bei den meisten Pflanzen ist das im Frühling und Sommer der Fall, aber einige Winterpflanzen (wie Jasmin, Senecio oder Primel) steckt man am besten gegen Ende des Sommers oder im Herbst.  

Eine Möglichkeit, Pflanzen zu ziehen, ist, sie abzurupfen. Willst du das tun, solltest du den Zeitpunkt nutzen, wenn die Pflanze gerade anfängt zu wachsen oder in der Ruhephase ist – also normalerweise im Frühjahr oder im frühen Herbst. 

Unterschied zwischen Stecklingen und aussaat

Hier handelt es sich um zwei Möglichkeiten, eine neue Pflanze aus einem Teil einer anderen Pflanze zu ziehen. Der große Unterschied zwischen Stecklingen und Aussaat liegt in der Technik, mit der du eine Pflanze vermehrst. Bei der Aussaat verwendest du immer Samen von einer ausgewachsenen Pflanze. Bei Stecklingen verwendest du einen Teil einer ausgewachsenen Pflanze, z. B. Blätter, Stängel oder Wurzeln. 

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6 Bekannte möglichkeiten, Stecklinge zu ziehen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Stecklinge von Pflanzen zu ziehen. Welche Methode für deinen grünen Freund die beste ist, hängt von der Art der Pflanze ab. Die sechs gängigsten Methoden zum Stecken von Pflanzen sind:  

  1. Stammstecklinge: Bei dieser Art des Schnitts verwendest du einen neuen Trieb oder einen Teil des Hauptriebs einer Mutterpflanze, um die Pflanze zu schneiden. 
  2. Kopfsteckling: Bei diesem Steckling schneidest du den Kopf (die Spitze) der Mutterpflanze ab und lässt ihn zu einer neuen Pflanze wachsen.  
  3. Blattsteckling: Du verwendest ein Blatt der Mutterpflanze als neuen Steckling. 
  4. Teilsteckling: Bei dieser Schnittmethode teilst du die Mutterpflanze in Stücke, mit Wurzeln und Blättern. Du teilst also eine ausgewachsene Pflanze in mehrere Stücke. Dies kann durch Teilen oder Reißen der Pflanze geschehen.
  5. Wurzelsteckling: Hier verwendest du nur Wurzelstücke der Mutterpflanze, um eine neue Pflanze wachsen zu lassen. 
  6. Ableger: Diese Form des Schneidens wird auch als Jungpflanzenschnitt bezeichnet. Du verwendest junge Triebe, die neben (oder auf) der Mutterpflanze wachsen und oft schon ihre eigenen Wurzeln haben.  

Was benötigst du, um Stecklinge zu ziehen?

Eins ist klar: Um Stecklinge zu ziehen, brauchst du zunächst eine gesunde, schöne Mutterpflanze, die du vermehren willst. Aber was benötigst du sonst noch, um Stecklinge zu ziehen? Vergewissere dich, dass dir die folgenden Dinge vorliegen:  

  • Ein scharfes und sauberes Messer (oder eine scharfe und saubere Schere): Damit kannst du das Blatt, die Wurzel oder den Kopf der Pflanze abschneiden.
  • Eine saubere und leere Arbeitsplatte oder einen freien Boden, auf dem du die Stecklinge ziehen kannst
  • Kleine (Stecklings-)Töpfe oder eine Anzuchtschale mit Drainagelöchern
  • Stecklingserde für die Töpfe. 
  • Falls nötig: Stecklingspulver. Dieses enthält Wachstumshormone, die die Erfolgschancen der Stecklinge erhöhen, weil sie schneller und stärker wurzeln.  
  • Optional: Gläser oder Vasen, wenn du die Stecklinge im Wasser wurzeln lässt
  • Optional: eine Plane oder ein Tuch, auf das du die Topf- und Stecklingserde fallen lassen kannst, damit du nach dem Stecken alles einfach und schnell aufräumen kannst. 
  • Größere Töpfe mit Blumenerde, in die du deine Stecklinge nach ein paar Wochen umtopfen kannst. 

1. Stammstecklinge 

Bei Stammstecklingen machst du aus einem Trieb der Mutterpflanze eine neue Pflanze. Zu den Pflanzen, die sich sehr gut für Stammstecklinge eignen, gehören: Begonie, Ceropegia, Dieffenbachia, Scindapsus und Peperomia.

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2. Kopfsteckling

Bei Kopfstecklingen verwendest du den oberen Teil einer Pflanze als Steckling. Zu den Pflanzen, die sich sehr gut für Kopfstecklinge eignen, gehören: Dracaena, Ficus, Yucca und Schefflera

3. Blattsteckling

Im Allgemeinen eignen sich Pflanzen mit starken Blättern für Blattstecklinge. Zum Beispiel bildet die robuste Gebetspflanze (Marante) ihre eigene Maranten-Familie. Bei dieser Art von Steckling bildet ein loses Blatt seine eigenen Wurzeln, aus denen dann eine neue Pflanze wächst. Für diese Art von Stecklingen brauchst du kein Wasser. Die folgenden Pflanzen eignen sich sehr gut für Blattstecklinge: Aloe Vera, Agave, Sansevieria, Zamioculcas, Gebetspflanze und Blattbegonie. 

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4. Teilsteckling

Manche Pflanzen sind stark und kräftig genug, um nach dem Abreißen oder Teilen von selbst zu wachsen. Das Abreißen oder Teilen einer Pflanze sollte jedoch vorsichtig erfolgen. Die folgenden Pflanzen sind Beispiele für Zimmerpflanzen, die sich dafür eignen: Aglaonema, Alocasia, Calathea und Monstera

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5. Wurzelsteckling

Wurzelstecklinge werden auch Rhizomstecklinge genannt, weil man die Wurzeln Rhizom nennt. Bei dieser Stecklingsmethode verwendest du eine oder zwei Wurzeln von einer gesunden Pflanze, um eine neue Pflanze zu ziehen. Wichtig dabei ist, dass du nicht mehr als zwei Wurzeln verwendest, denn dann ist der Schaden für die Mutterpflanze zu groß.  Für Wurzelstecklinge eignen sich unter anderem folgende Pflanzen: Anthurium, Alocasia, Farn, Begonia, Phlebodium und Primel

6. Ableger

Ableger sind vielleicht die einfachste Art, Stecklinge zu ziehen, weil der Steckling bereits neben (oder auf) der Mutterpflanze wächst. Der Steckling hat dann oft schon seine eigenen Wurzeln und ist bereits eine eigene kleine Pflanze. Diese kleine Pflanze wird auch Jungpflanze, Baby oder Spross genannt. Die folgenden Pflanzen sind Beispiele für Zimmerpflanzen, die sich für Stecklinge eignen: Pilea, Bananenpflanze, Aloe Vera, Pachira und Bogenhanf

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Stecklinge in Erde oder Stecklinge in Wasser?

Viele Zimmerpflanzen können in Erde oder Wasser wurzeln. Welche Methode du wählst, hängt von deinen persönlichen Vorlieben ab. Beide Methoden haben ihre Vorteile (und damit auch Nachteile). Tipp: Hast du mehrere Stecklinge von einer Pflanze? Dann probiere beide Methoden aus, um zu sehen, welche am besten funktioniert.  

Vorteile von Stecklingen im Wasser 

  • Du kannst leicht sehen, wie (und ob) sich die Wurzeln entwickeln und ob sie schon lang genug zum Umtopfen sind. 
  • Du musst dir keine Sorgen um das Bewässern der Stecklinge machen und kannst deinen Steckling nie zu viel oder zu wenig gießen.

Vorteile von Stecklingen in Blumenerde 

  • Deine Stecklinge müssen sich beim Umtopfen nicht an die Blumenerde gewöhnen, denn sie sind bereits damit vertraut.  
  • Du musst den bewurzelten Steckling nicht noch einmal umtopfen (erst in einen kleinen und dann in einen größeren Topf), so dass die Gefahr einer Beschädigung des Stecklings geringer ist.   
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Pflanze mit Luftwurzeln als Stecklinge in Wasser ziehen

Fast alle Pflanzen mit Luftwurzeln können im Wasser vermehrt werden. Nimmst du Stecklinge von einer Pflanze mit Luftwurzeln, wie Monstera, Scindapsus, Drachen-Efeu oder Philodendron? Dann achte darauf, dass dein Steckling ein Blatt, einen Stängel und eine Luftwurzel (Knoten) enthält. Schneide den Steckling 1-2 Zentimeter unterhalb der Luftwurzel ab. Eine lange Luftwurzel kannst du auf eine handliche Größe abschneiden. Hinweis: Ziehe Stecklinge mit Luftwurzeln nur in der passenden Saison (zwischen März und August). 

Du willst mehr über Gesunde und schöne Zimmerpflanzen wissen?

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